5 Gründe, warum Stahl für nachhaltiges Produktdesign wichtig ist

Nachhaltiges Produktdesign fängt früh bei der Materialauswahl an. Und zum Glück wird nachhaltiges Design bei der Entwicklung von Produkten und Gegenständen für unser tägliches Leben immer wichtiger.

Stahl als Material spielt dabei schon lange eine bedeutende Rolle. Die vielseitigen physikalischen und chemischen Eigenschaften machen Stahl zu einem wichtigen Konstruktionsmaterial. Heute ist Stahl das am häufigsten recycelte und wichtigste Material in der Weltwirtschaft [1].

Ist Stahl nachhaltig?

Produkte aus Stahl werden häufig nicht direkt mit dem Thema Nachhaltigkeit verbunden. Diese fünf Gründe erklären, warum Stahl sehr nachhaltig sein kann.

Recycling und Produktdesign – Wie Stahl in einer Kreislaufwirtschaft zu neuem Leben erweckt wird.

Stahl kann endlos recycelt werden. Wenn ein Produkt aus Stahl, z.B. unsere KISTE das Ende des Lebenszyklus erreicht hat oder nicht mehr benötigt wird, kann dieses recycelt werden. Stahl ist dabei zu 100% recyclebar und lässt sich aufgrund seiner magnetischen Eigenschaft leicht sortieren. 

Einmal hergestellt, kann Stahl nach jedem Lebenszyklus wieder verwendet werden. Eine einfache Wiederverwertung setzt aber auch eine gute Trennbarkeit von anderen Materialien voraus. 

Kunststoffe lassen sich im Vergleich dazu häufig nicht gut recyclen. Beispielsweise erschweren Additive wie Farbpigmente, Weichmacher oder weitere giftige Zusatzstoffe hochwertiges werkstoffliches Recycling. Auch eine Trennung der verschiedenen Kunststoffe stellt heute immer noch ein großes Problem dar. 

Reduziertes Produktdesign durch reduzierten Materialeinsatz

Stahl hat im Vergleich zu anderen Materialien eine hohe Festigkeit. Trotz der hohen Dichte von Stahl von 7,8 kg pro Liter kommen Produkte und Designs dank der hohen Festigkeit und Steifigkeit mit geringem Materialeinsatz aus. Hochfeste Stähle haben beispielsweise eine erheblich höhere spezifische Festigkeit als die meisten Kunststoffe. 

Ganz im Sinne der Materialeffizienz können daher mit Stahl Produkte mit einem geringeren Einsatz an Primärmaterial hergestellt werden.

  • Arndt

    „In der Produktentwicklung ist mit Blick auf die Nachhaltigkeit die Werkstoffauswahl ein super wichtiges Thema. Leider sehe ich das bei vielen Produkten zu selten berücksichtigt.“

Robust und langlebig – Produkte aus Stahl können Ressourcen schonen

Produkte dürfen nicht kaputtgehen – das ist nachhaltig! 

Viele Materialien altern oder gehen mit der Zeit kaputt. Beispielsweise verändern sich Kunststoffe aufgrund von Sonneneinstrahlungen oder anderen Einflüssen. Daher werden Produkte und Gegenstände aufgrund von Alterung und Abnutzung ersetzt oder ausgemustert. Demgegenüber altert Stahl nicht: Unsere Produkte sind sehr robust und können Jahrzehnte genutzt werden. Das spart Werkstoffe und die Produktion neuer Produkte ein.

Stahl ist nicht giftig

Jeder von uns hat Töpfe und Löffel aus rostfreiem Stahl zu Hause. Der Grund ist einfach: Stahl ist gesundheitlich unbedenklich und setzt keine aggressiven Chemikalien oder Giftstoffe frei. Damit sind die Auswirkungen auf die Umwelt im Vergleich zu vielen anderen Materialien minimal.

Grüner Stahl – Wie zukünftig Stahl mit Wasserstoff klimafreundlicher hergestellt wird

Die Produktion von Stahl geht leider immer noch mit der Emission von Klimagasen einher. Pro Tonne Stahl fallen im Schnitt in der herkömmlichen Produktionsweise knapp zwei Tonnen CO2 an [2]. 

Jetzt die gute Nachricht: In den letzten Jahren ist glücklicherweise das Bewusstsein in der Stahlindustrie gewachsen, dass Stahl nachhaltiger und umweltfreundlicher hergestellt werden muss. Die Stahlhersteller stehen vor einem Technologiewechsel hin zur emissionsarmen Produktion unter der Verwendung von grünem Wasserstoff. 

In ersten Projekten wird dabei Stahl komplett ohne den Einsatz von fossiler Energie erzeugt. Beispielsweise hat Vattenfall im Sommer 2021 den ersten grünen Stahl mit Hilfe von grünem Wasserstoff hergestellt [3].

Leider ist grüner Stahl heute noch nicht verbreitet. Verbessert sich die Verfügbarkeit von grünem Wasserstoff und damit auch der Einsatz in der Stahlproduktion zukünftig, wird grüner Stahl auch hoffentlich eine zunehmende Verbreitung finden. Und hoffentlich bald auch in den Produkten von Studio Freudigmann eingesetzt. Wir bleiben an dem Thema dran.

Quellen

[1] Singh, Rajesh Kumar, et al. "Development of composite sustainability performance index for steel industry." Ecological Indicators 7.3 (2007): 565-588.

[2] Schlemme, Jannik. "Energiewende in der Industrie-Potenziale und Wechselwirkungen mit dem Energiesektor-Branchensteckbrief der Eisen-und Stahlindustrie." Köln: Navigant Energy Germany GmbH (2020).

[3] Pei, Martin, et al. "Toward a fossil free future with HYBRIT: Development of iron and steelmaking technology in Sweden and Finland." Metals 10.7 (2020): 972.